Ein echtes Spektakel im Erich-Berlet-Stadion: Der SV Hohenlimburg 1910 und Landesliga-Spitzenreiter SC Neheim trennten sich am Sonntag 3:3 (2:2). Vor allem im ersten Durchgang bekamen die Zuschauer ein Spiel voller Tempo und Tore zu sehen. Nach einer Roten Karte für die Gäste spielte die Erkaya-Elf fast eine halbe Stunde in Überzahl – doch die erhoffte Krönung in Form des Sieges blieb aus.
Die Partie begann furios. Bereits nach zwei Minuten durften die Hohenlimburger jubeln. Antonio Porrello setzte aus dem Mittelfeld zu einem butterweichen Steilpass an und fand Fabian Palczewski, der den Ball im vollen Lauf perfekt mitnahm und sofort abschloss. Mit einem satten Schuss ins lange Eck ließ er Neheims Keeper keine Chance – das frühe 1:0 war ein Start nach Maß für die Zehner.
Doch die Freude hielt nicht lange. Nach einer unglücklichen Abwehraktion landete der Ball in der 26. Minute bei Neheims Daniel Bald, der aus kurzer Distanz trocken zum Ausgleich vollendete.
„Wir ärgern uns, wir müssen das Spiel in Überzahl gewinnen.“
Hohenlimburg aber blieb mutig und suchte weiter den Weg nach vorne. In Minute 38 war es erneut Porrello, der mit einem intelligenten Ball in die Tiefe Olando Shrouder in Szene setzte. Der Offensivmann fackelte nicht lange, zog aus zwölf Metern ab und stellte mit seinem wuchtigen Treffer auf 2:1. Nach mehreren Jokertoren durfte Shrouder diesmal von Anfang an ran. Wieder brandete Jubel auf, doch kurz vor der Pause folgte der nächste Rückschlag: Nach einem Standard rutschte Florian Buchsteiner in einen Ball hinein und beförderte ihn unglücklich ins eigene Netz – 2:2 (43.).
Dramatik nach der Pause
Zu Beginn der zweiten Hälfte war es dann der Tabellenführer, der zuschlug. Noah Tolle nutzte in der 54. Minute eine Unordnung in der Hohenlimburger Abwehr und brachte Neheim mit 3:2 in Führung. Doch nur wenige Minuten später kippte die Partie. Bei einem langen Ball setzte Palczewski nach und ging ins Kopfballduell mit Neheims Torhüter Jannik Heppelmann. Als Palczewski einnicken wollte, wurde er vom Keeper weggeschubst – der Schiedsrichter entschied auf Foulelfmeter und zeigte Neheims Keeper Rot (62.). Den Strafstoß verwandelte Berkant Canbulut eiskalt.

Mit einem Mann mehr auf dem Feld drängten die Hohenlimburger in der Schlussphase auf den Sieg. Immer wieder liefen die Angriffe über die Flügel, doch im Strafraum fehlte die letzte Genauigkeit. Viele Hereingaben verpufften.
Trainer Yalcin Erkaya zeigte sich nach Abpfiff hin- und hergerissen: „Uns haben die Ideen gefehlt, die letzten Pässe sind nicht angekommen. Eigentlich ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir kannten die Schwächen von Neheim. Aber wir ärgern uns, wir müssen das Spiel in Überzahl gewinnen. Auch die beiden Gegentore aus Standards ärgern mich richtig.“
Am Ende blieb es beim 3:3 – ein Ergebnis, das die Zehner ob der letzten halben Stunde nicht glücklich stimmen kann. In der kommenden Woche geht es zum SV Schmallenberg/Fredeburg (Anstoß Sonntag, 7. September, 15 Uhr).
Bericht + Fotos: Fabian Sommer WP