Die Zehner verlieren verdient, Trainer Ronald Ogonda bemängelt fehlende Durchschlagskraft gegen Obersprockhövel. Schreckmoment in der 70. Minute.
Der SV Hohenlimburg 1910 hat im Abstiegskampf der Fußball-Westfalenliga einen herben Rückschlag erlitten. Durch die verdiente 0:2 (0:0)-Niederlage gegen den SC Obersprockhövel sind die Zehner auf den ersten Abstiegsplatz abgerutscht. Trainer Ronald Ogonda sparte nach der Partie nicht mit Kritik: „Obersprockhövel war spielerisch besser, wir liefen teilweise nur hinterher. Wir haben verdient verloren. Wir haben nicht alles getan, um ein Tor zu schießen.“
Während der SCO mit cleverem Ballbesitzspiel die Kontrolle übernahm, agierten die Hohenlimburger zu zaghaft. „Wir waren in vielen Szenen einen Schritt zu langsam, zu lethargisch“, so Ogonda weiter. Zwar startete seine Mannschaft zu Beginn mit einer guten Möglichkeit gestartet, doch mit zunehmender Spieldauer wurde immer deutlicher, dass die Gäste die bessere Spielanlage hatten.
Hohenlimburg startet gut, Obersprockhövel übernimmt die Kontrolle
Tatsächlich hatte Hohenlimburg nach wenigen Sekunden die erste nennenswerte Szene: Nach einer Hereingabe von David Roszak kam es im Strafraum zu einer unübersichtlichen Situation, doch der Abschluss blieb aus. Danach war es aber der SCO, der dem Führungstreffer näher war. In der 11. Minute scheiterte ein Kopfball nach einer Ecke an der Latte, in der 15. Minute musste Jonas Schilling nach einem Freistoß erneut retten.
Die Gäste aus Obersprockhövel waren spielbestimmend, während sich die Zehner mit Fehlpässen und fehlender Zielstrebigkeit im Offensivspiel selbst ausbremsten. Auch zweite Bälle nach Zweikämpfen oder simplen Klärungsversuchen landeten in der Mehrheit aus Hohenlimburger Sicht viel zu oft vor den Füßen eines SCOlers. Nach einer knappen halben Stunde kam der SCO zur bis dahin besten Gelegenheit: Eine Flanke von links fand Moritz Schrepping, der gegen die Laufrichtung von Schilling köpfte. Doch der Hohenlimburger Schlussmann bewies einmal mehr seine Klasse und klärte stark.
Ein kurioser Moment ereignete sich vor der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Schiedsrichter Armin Hurek pfiff bereits zwölf Sekunden vor Ablauf der regulären 45 Minuten ab – eine ungewöhnliche Entscheidung, doch Grund für Extrazeit gab es auch nicht.
Schilling verletzt raus – Hohenlimburg bricht spät ein
Nach der Pause verlor die Partie nochmals an Fahrt. Es dauerte bis zur 60. Minute, bis die Zuschauer die erste Torgelegenheit nach dem Seitenwechsel sahen. Dann hatte Nick Münch die beste Gelegenheit für die Gastgeber, doch aus spitzem Winkel scheiterte er nach einem Eckstoß von rechts am gegnerischen Torwart Paul Zölzer.
Dann folgte der Schockmoment für die Zehner: In Minute 70 musste Torhüter Jonas Schilling ohne Fremdeinwirkung verletzt ausgewechselt werden. „Die Hüfte hat zugemacht“, erklärte er hinterher. Die Verletzung zog er sich zuvor bei einer weiteren guten Torgelegenheit der Gäste zu, die er abermals stark parierte. Bereits in der vergangenen Saison hatte er an ähnlicher Stelle einen langwierigen Faserriss erlitten. Niklas Luksch übernahm für ihn zwischen den Pfosten.
In den Schlussminuten brach Hohenlimburg dann endgültig ein. Nach einer Ecke in der 86. Minute bekam die Defensive den Ball nicht geklärt, und Moritz Schrepping traf im dritten Versuch zur verdienten Führung. In der 90. Minute legte der SCO nach: Nach einer weiteren Ecke zögerte Luksch, Obersprockhövel verlängerte den Ball an den zweiten Pfosten, wo Moritz Schrepping zum 2:0-Endstand einschob.
SV Hohenlimburg 10 – SC Obersprockhövel 0:2 (0:0)
SV Hohenlimburg: Schilling (70. Luksch), Simakis, Davulcu, Porrello, Roszak, Labarile (56. Ulusoy), Flügge, Münch, Suleyman, Ugur (83. Smajic), Armandeh (90. Petejchuk).
Tore: 0:1 Moritz Schrepping (86.), 0:2 Moritz Schrepping (90.).
Bericht+Foto: Fabian Sommer WP