Nach einer guten Anfangsphase ist Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 10 gegen den FC Iserlohn zu passiv. Trainer Erzen ärgert sich.

Die Derbyserie des SV Hohenlimburg 10 in der Fußball-Westfalenliga ist gerissen. Gegen den FC Iserlohn musste sich die Mannschaft von Trainer Michael Erzen mit 1:2 (1:0) geschlagen geben.

Fragte man den Zehner-Trainer, war es eine Entscheidung von Schiedsrichter Moritz Ludorf in der 25. Spielminute, welche das Spiel zu Gunsten der Iserlohner lenken sollte. Aber der Reihe nach. Die Hausherren, die aufgrund des starken Regens nicht auf dem Rasenplatz, sondern dem Kunstrasenfeld spielten, erwischten einen guten Start in die Partie. Sie erspielten sich Chancen, die FC-Torhüter Daniel Dreesen allerdings zu verhindern wusste – bis zur 22. Spielminute: Nach einem Freistoß von Saffet Davulcu wollte Hohenlimburgs Kapitän Danilo Labarile zum Kopfball hochsteigen, verfehlte den Ball aber. Doch Iserlohns Justin Mitrovic konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und köpfte den Ball ins eigene Tor – 1:0 für die Hausherren.

Schiedsrichter pfeift Tor ab

Was folgte war die von Michael Erzen angedeutete Szene: Gute zwanzig Meter vor dem Tor wurde Kapitän Labarile von einem Iserlohner Spieler zu Fall gebracht, der Ball fand dennoch den Weg ins Tor. Doch während die Hohenlimburger schon zum Jubel ansetzen, pfiff Schiedsrichter Ludorf die Szene ab – zu früh, wie Erzen und seine Mannschaft reklamierten. Doch es hilft alles nichts, der Treffer zählte nicht. „Das kann nicht sein“, ärgerte sich Erzen im Anschluss, der mitansehen musste, wie seine Mannschaft nicht mehr richtig zurück in die Partie fand. Es kam mir als Trainer von der Seite so vor, als hätte die Mannschaft den Glauben an sich ein Stück weit verloren.“

Passivität in der zweiten Halbzeit

Das wurde dann vor allem im zweiten Durchgang deutlich. Waren die Zehner noch agil und wachsam in die Partie gestartet, entwickelte sich im zweiten Durchgang eine Passivität, die wiederum die Iserlohner zu nutzen wussten: Die Mannschaft um Kapitän Anjo Wilmanns, die sich in den ersten 45. Minuten sehr zurückgehalten hatte, kam immer wieder zu gefährlichen Angriffen vor das Hohenlimburger Tor, vor allem der schnelle Ben Binyamin sorgte über die rechte Seite oftmals für Gefahr. Doch es war Ayman Moussaoui, der den Gästen den 1:1-Ausgleich bescherte (59.). Nach einer Hereingabe von rechts sprang er im richtigen Moment ab und lenkte den Ball an Zehner-Schlussmann Jonas Schilling vorbei.

Die Hohenlimburger Hausherren versuchten zwar immer wieder nach vorne zu spielen, doch die zündende Idee kam ihnen nicht, ungenaue Pässe beendeten den Spielaufbau schnell. Stürmer David Bernsdorf verlor den Ball so weit vor dem gegnerischen Tor, dass sich FC-Kepper Dreesen keine Gedanken machen musste.

Doppelschlag von Hikmet Konar

Und während es schon fast so schien, als würden die Zehner sich mit dem Unentschieden zufrieden geben wollen, war es die FC-Mannschaft, die weiter nach vorne und auf den Sieg im Nachbarschaftsduell drängte. In der 70. Spielminute konnten sich die Zehner bei Torwart Jonas Schilling bedanken, dass die Iserlohner kein weiteres Tor erzielten, einen Schuss von Ralf Schneider ließ er zwar abprallen, doch sicherte im Nachgang den Ball. FC-Spieler Hikmet Konar war es, der mit seiner Schnelligkeit immer wieder Lücken in Hohenlimburger Abwehrreihen riss. Daran konnte auch der eingewechselte Verteidiger Kai Gottesbüren, der für Mittelfeldakteur Joel Schikora (72.) reinkam, nichts mehr ändern.

In der 77. Spielminute fiel der entscheidende Treffer. Nachdem sich FC-Stürmer Konar über die linke Seite durchsetzen konnte, eilte Zehner-Keeper Schilling aus seinem Tor und konnte zwar den Schuss von Konar parieren, den Nachschuss verwandelte aber Ayman Moussaoui aus kurzer Distanz sicher zum 2:1-Endstand. „Iserlohn hat nicht das Spiel gewonnen, sondern wir haben es verloren. Wir hätten zur Pause klar führen müssen und haben es verschenkt, den Sack zuzumachen“, so Erzen.

Bericht: Linda Sonnenberg WP