Der SV Hohenlimburg 1910 hat das richtungsweisende Kellerduell gegen den Lüner SV mit 1:2 (0:2) verloren – und damit einen Big Point im Abstiegskampf verpasst.

Vor allem die erste Halbzeit war aus Sicht der Zehner enttäuschend, mit Westfalenliga-Niveau hatte das herzlich wenig zu tun. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich das Team von Ronald Ogonda deutlich verbessert, konnte die Wende aber nicht mehr erzwingen. Eine Unterbrechung wegen Blitz und Donner rund zehn Minuten vor Schluss raubte dem Spiel zusätzlich den Rhythmus – und den Zehnern womöglich das Momentum. Es war ein gebrauchter Nachmittag im Erich-Berlet-Stadion.

„Die Verantwortung liegt bei mir. Ich bin für die gesamte Situation verantwortlich. Wenn individuelle Fehler passieren, wird viel erzählt. Aber wir sind im Abstiegskampf und dann ist das Training wichtig, dass man sich aufopfert und sich quält. Lünen hat sich ordentlich verstärkt, die waren einfach abgewichster als wir“, kommentierte Hohenlimburgs Sportlicher Leiter Murat Kaya.

Die erste große Möglichkeit hatten die Gäste: In Minute zehn parierte Jonas Schilling stark gegen Dario Biancardi. Vier Minuten später war Schilling erneut gefragt, als Serdar Bingöl alleine auf ihn zulief – wieder hielt der Zehner-Keeper mit dem Fuß. In der 26. Minute meldete sich Hohenlimburg offensiv erstmals durch Sam Armandeh. Auf der Gegenseite verpasste Lünen durch Dennis Czarnecki aus spitzem Winkel das leere Tor, nachdem Schilling zuvor einen Schuss abprallen ließ (28.).

Die Trainer waren an der Seitenlinie sehr engagiert, was dem Schiedsrichter Durica Dzijan missfiel: Beide Coaches wurden für ihr lautstarkes Gestikulieren verwarnt. Nach einer guten Stunde dann der Rückschlag für den SV: Nach einem Einwurf flogen sowohl Julian Flügge als auch Sven Höltke am Ball vorbei, Biancardi umkurvte Schilling und schob zum 0:1 ein. Noch vor der Pause erhöhte Lünen: Einen langen Ball bekamen die Zehner nicht sauber geklärt, die Gäste kombinierten sich durch, und Czarnecki stellte auf 0:2 (44.). Eine Halbzeit zum Vergessen.

Zur Pause kam frisches Personal: Danilo Labarile, Beyar Suleyman und Saffet Davulcu sorgten sofort für mehr Stabilität im Zentrum. Hohenlimburg agierte nun mutiger, presste höher und kam besser in die Zweikämpfe. In der 68. Minute wurde das belohnt: David Roszak legte von der Außenbahn mustergültig auf Saffet Davulcu – der verkürzte auf 1:2.

Nur fünf Minuten später fehlte erneut das Quäntchen Glück: Armandeh setzte einen Schuss aus 16 Metern an die Latte. Die Zehner waren nun klar tonangebend, schnürten Lünen ein und drängten auf den Ausgleich.

In der 83. Minute wurde es erneut gefährlich: Suleyman zirkelte einen Freistoß aus 19 Metern Richtung Winkel, doch Lünens Keeper Alexander Rothkamm lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte. Die anschließende Ecke wurde ebenfalls brandgefährlich – doch das Tor fiel nicht.

Dann der nächste Rückschlag: In der 84. Minute unterbrach Dzijan die Partie wegen aufziehenden Gewitters. Blitz und Donner zwangen beide Teams für etwa zehn Minuten in die Kabine. Nach der Wiederaufnahme kam Hohenlimburg nicht mehr in den Fluss – die letzte Energie verpuffte, der Ausgleich blieb aus.

Bericht+Foto: Fabian Sommer WP