Es geht um Mädchen zwischen 6 und 16, die Fußball zwanglos ausprobieren wollen. In Hohenlimburg schlägt die Idee voll ein.
Es ist ein buntes Bild, das sich auf dem Rasen des Erich-Berlet-Stadions an diesem Dienstagnachmittag zeigt: Mädchen in den unterschiedlichsten Trikots wuseln über den Platz. Hier das Rot des FC Bayern, dort das Blau von Schalke und mittendrin das Gelb von Borussia Dortmund. Doch um Vereinsrivalitäten geht es hier nicht. Bei den „Soccer-Girls“ geht es nur um eines: den Spaß am Fußball.
Kostenloses Training
Das Projekt „Soccer-Girls“ richtet sich an Mädchen zwischen 6 und 16 Jahren, die den Fußball ganz zwang- und kostenlos ausprobieren möchten. „Ob sie später einem Verein beitreten wollen oder einfach nur gelegentlich Spaß am Spiel haben – hier ist jede willkommen“, sagt Willi Strüwer, der neben Thomas Gebauer das Projekt vor fünf Monaten ins Leben gerufen hat. „Es gibt auch keine Anmeldepflicht oder langfristige Bindung. Wir wollen, dass jede, die Lust hat, kommen und gehen kann, wann sie möchte. Selbst in den Ferien wird das Training fortgesetzt – der Ball rollt immer, bei Wind und Wetter“, ergänzt Strüwer.

Erfahrenes Trainerteam
Mädchen die Sportart näherbringen
Für Trainerkollegin Denise Cords ist es wichtig, Mädchen zu unterstützen und ihnen die Sportart näherzubringen. Sie freue sich besonders über die Begeisterung und die Dankbarkeit, die ihr die Mädchen und jungen Frauen nach jeder Trainingseinheit entgegenbringen. Die zwölfjährige Liv Hirth hat heute gleich ihre beste Freundin zum Training mitgebracht. Sie hofft, sie mit ihrer Begeisterung anzustecken: „Mir gefällt es besonders gut, dass wir hier alles Schritt für Schritt lernen und nicht gleich an Spielen teilnehmen müssen. Außerdem finde ich die Trainer und Trainerinnen alle sehr nett.“

Soziale Betreuerin dabei
Neben dem Trainerteam unterstützt Hannah Hüsecke-Fortes als soziale Betreuerin das Projekt. „Hin und wieder planen wir auch mal Ausflüge abseits des Fußballplatzes, aber auch bei anderen Themen steht uns Hannah immer zur Seite“, so Willi Strüwer. Mit Blick auf das Wohncontainer-Dorf für Geflüchtete am Kirchenberg, das demnächst entstehen wird, könne vor allem die soziale Betreuung noch eine große Rolle spielen: „Es werden etwa 40 Kinder in das Dorf einziehen. Die Soccer-Girls wäre für die geflüchteten Mädchen eine gute Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen“, sagt Strüwer, der frühere Zehner-Kapitän der Landesliga-Mannschaft.
Fünf Mädchenmannschaften
Der SV Hohenlimburg hat mittlerweile fünf Mädchen- und zwei Damenmannschaften, für den Verein steht eines im Mittelpunkt: Spaß am Spiel und die Freude am gemeinsamen Erleben. Der Verein schafft damit nicht nur sportliche, sondern auch soziale Räume, in denen sich junge Mädchen frei entfalten können. Dank der großzügigen Unterstützung von zahlreichen, regionalen Sponsoren ist dieses Angebot für alle kostenlos zugänglich.