Der SV Hohenlimburg 1910 triumphiert daheim gegen Landesliga-Meister SF Ostinghausen – und ist Nutznießer des Patzers der SpVg. Hagen 1911.

Diese Landesliga-Saison ist ein Drama. Seit der Hinrunde geht es auf und ab. Am vorletzten Spieltag erlebten die Zuschauer eine Wendung im vierten Akt. Die Protagonisten des Abends: die Fußballer des SV Hohenlimburg 1910. Die Bühne: das Erich-Berlet-Stadion. Vor zwei Wochen hatten die Zehner nur noch Außenseiter-Chancen auf den Relegationsplatz zwei, jetzt stehen sie nach einem 3:1 (1:1)-Heimsieg gegen Meister SF Ostinghausen plötzlich aber dort, weil Stadtrivale SpVg. Hagen 1911 beim SC Drolshagen unterlag. Ein Sieg am kommenden Sonntag in Salchendorf und die Zuschauer erleben sogar eine Zugabe: das Aufstiegsspiel zur Westfalenliga gegen den VfL Theesen an Fronleichnam.

Die Partie am Kirchenberg begann mit einem Rückschlag für den SV Hohenlimburg: In der sechsten Minute verwandelte der fast uneinholbare Torschützenkönig Lars Schröder einen Foulelfmeter zur 1:0-Führung für Ostinghausen – sein 30. Saisontreffer. Kurz darauf hatte Friedrich Bömer Schulte die Möglichkeit, die Führung auszubauen, doch sein Schuss aus fünf Metern nach einer Ecke ging über das Tor (13.).

Die Hohenlimburger ließen sich jedoch nicht entmutigen, nahmen das Zepter in die Hand und kamen in der 15. Minute zu ihrer ersten Großchance, als Samet Davulcu aus spitzem Winkel abzog, doch Ostinghausens Torwart Benjamin Pommer klärte zur Ecke.

Ausgleich ist Chefsache

Nur eine Minute später gelang den Platzherren der Ausgleich: Danilo Labarile köpfte eine Flanke von Emanuel Dialundama gegen den Kopf eines Ostinghauseners, von dort aus sprang der Ball unhaltbar für Pommer ins eigene Tor (16.). Der äußerst souveräne Schiedsrichter Claas Steenebrügge hatte wohl einen guten Tag, trug den Hohenlimburger Kapitän als Torschütze ein.

Kurz vor der Halbzeitpause hatten die Gastgeber mehrere Möglichkeiten, in Führung zu gehen. In der 45. Minute vergab Labarile eine Riesenchance, bevor er in der Nachspielzeit von Bömer Schulte gefoult wurde, was eine Rote Karte für den Ostinghausener und einen Freistoß für Hohenlimburg zur Folge hatte. Steenebrügge entschied völlig korrekt auf Notbremse.

Antonio Porrello bejubelt seinen Treffer zum 2:1.
Antonio Porrello bejubelt seinen Treffer zum 2:1.© som | Fabian Sommer

Nach der Pause setzten die Zehner die dezimierten Gäste unter Druck. Samet Davulcu verpasste in der 47. Minute nur knapp das Tor, bevor Antonio Porrello in der 49. Minute die 2:1-Führung erzielte. Nach einem tollen Zuspiel von Labarile setzte sich Porrello gegen zwei Gegenspieler durch und schob den Ball geschickt durch die Beine von Torwart Pommer zum 2:1 ein.

 

Die Rote Karte hat uns natürlich in die Karten gespielt, aber die Aktion haben wir uns auch verdient.
Nils Langwald, Trainer SV Hohenlimburg

 

Die Hohenlimburger hatten weitere Chancen, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Doch erst in der Nachspielzeit fiel die endgültige Entscheidung, als der eingewechselte Beyar Suleyman nach Hereingabe von Antonio Porrello Torwart Pommer umspielte und zum 3:1-Endstand einschob (90.).

„Wir haben 15 Minuten gebraucht, um das Spiel in der Schärfe, die dann doch noch drin war, anzunehmen. Ostinghausen hat einfach eine brutale Qualität. Die Rote Karte hat uns natürlich in die Karten gespielt, aber die Aktion haben wir uns auch verdient“, analysierte Zehner-Chefcoach Nils Langwald hinterher.

Statistik

SV Hohenlimburg 1910 – SF Ostinghausen 3:1 (1:1)

SV Hohenlimburg: Luksch, Samet Davulcu (57. Suleyman), Ropiak, Höltke, Ulusoy, Saffet Davulcu, Antonio Porrello (87. Schikora), Rous, Dialundama, Labarile, Münch.

Tore: 0:1 Lars Schröder (6.), 1:1 Danilo Labarile (16.), 2:1 Antonio Porrello (49.), 3:1 Beyar Suleyman (90.).

Zuschauer: 200.

Fußball, Landesliga: SV Hohenlimburg 1910 - SF Ostinghausen. Samet Davulcu (links) im Zweikampf mit Ostinghausens Lars Tschorn.

Bericht: Fabian Sommer WP