Im Hagener Derby der Fußball-Landesliga besiegt der SV Hohenlimburg 1910 den SC Berchum/Garenfeld mit 4:2. Vincenzo Porrello trifft doppelt.

Der Ausgang des ersten Stadtderbys der Fußball-Landesliga im Jahr 2023 lässt sich auf einen Begriff herunterbrechen: Kaltschnäuzigkeit. Der SV Hohenlimburg 1910 bezwang den SC Berchum/Garenfeld im Erich-Berlet-Stadion mit 4:2 (1:0).

Beide Mannschaften hatten in puncto Qualität Torchancen für ein munteres 5:5, doch kaltblütig genug waren lediglich die Zehner. „Wir haben ein Chancenverhältnis von 9:6, Hohenlimburg macht daraus vier Tore – das ist Qualität. Wir schenken denen die Tore. Bei uns ist es jede Woche dasselbe: Wir schießen das erste Tor und sind dann nicht in der Lage, die einfachen Dinger reinzumachen“, sagte SC-Coach Fabian Kampmann nach dem Abpfiff. „Berchum hat in der ersten Halbzeit die eine oder andere Chance liegen lassen, da war das Glück endlich mal auf unserer Seite. Unterm Strich war das verdient und gut gemacht“, kommentierte Hohenlimburgs Trainer Marco Polo.

Chancen auf beiden Seiten

Den ersten Hohenlimburger Treffer erzielte ein Berchumer. Antonio Porrello flankte in den SC-Strafraum, sein Bruder Vincenzo kam nicht richtig an den Ball. SC-Verteidiger Maik Wiggershaus wollte den Ball klären, „chippte“ ihn allerdings in bester Torjäger-Manier in die lange Ecke des eigenen Kastens (11.). Bis zur 35. Spielminute hatte der Sportclub mehrere dicke Möglichkeiten auf dem Fuß. David Roszak gab aus einem Sturmlauf über die rechte Seite einen gefährlichen Schuss aus 15 Metern ab, den Zehner-Schlussmann Jonas Schilling parieren musste (23.).

In Minute 26 schlug Stefan Schwan einen Eckstoß in den Hohenlimburger Sechzehner, der Ball segelte an allen vorbei in Richtung des zweiten Pfostens. Patrick Borchert hatte das leere Tor vor sich, bugsierte die Kugel aber irgendwie neben das Rechteckige. Roszak traf neun Minuten darauf die Latte.

Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Truppe von Marco Polo nicht über einen Ausgleich beschweren dürfen. Kurz vor dem Pausentee hatte der Sportclub aber kurioses Glück. Schiedsrichter Henri Metz, der unter Beobachtung stand, pfiff ein taktisches Foul von Marek Kulczycki an Samet Davulcu. Kulczycki spielte zwar auch deutlich den Ball, aber wenn Metz die Aktion abpfeift, hätte es Gelb-Rot für Kulczycki sein müssen, der bereits zuvor wegen einer Auseinandersetzung mit SV-Kapitän Danilo Labarile eine Verwarnung sah.

Atuk trifft zum Ausgleich

180 Sekunden nach dem Wiederanpfiff markierte Emre Atuk mit einem strammen Schuss aus 20 Metern oben links in den Winkel den 1:1-Ausgleich. Hohenlimburgs Stürmer Vincenzo Porrello scheiterte in Minute 53 per kopf zunächst an SC-Torwart Dominik Hollmann, machte es drei Minuten später aber besser. Er setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und guckte sich gegen Hollmann die Ecke aus – 2:1 für die Zehner.

Auf 3:1 erhöhte Joel Schikora, der sich über die rechte Seite durchtankte und trocken in die lange Ecke abzog (65.). Den Treffer zum 4:1 markierte Vincenzo Porrello per Doppelpack nach Zuspiel von Bruder Antonio (77.). Dem Treffer ging ein Ballverlust von Christian Deuerling voraus. David Roszak verkürzte für die Gäste auf 2:4 (90.). Zwischenzeitlich stand Roszak nach Flanke von Luca Becker vor dem leeren Zehner-Tor, drückte den Ball aber über die Latte (72.).

Statistik

SV 10: Schilling, Samet Davulcu (83. Boussalham), Kauermann, Ropiak, Federico, Antonio Porello, Ulusoy, Mammadkarimov (58. Schikora), Schakat, Vincenzo Porrello (85. Kamaj), Labarile.

SC: Hollmann, Ryschka, Wiggershaus (67. Röhrig), Schwan, Armandeh (88. Marx), Bochert, Atuk, Roszak, Kulczycki (46. Becker), Deuerling, Boulaayoun (88. Sommerhage).

Torfolge: 1:0 Wiggershaus (ET, 11.), 1:1 Atuk (47.), 2:1 V. Porrello (55.), 3:1 Schikora (64.), 4:1 V. Porrello (76.), 4:2 Roszak (90.).

Bericht + Foto: Fabian Sommer WP