Lange sind sie nicht vom Kirchenberg ferngeblieben: Gleich drei Spieler kehren nach einer halben Saison zum SV Hohenlimburg 10 zurück.

Volle Kraft voraus – so lautet die Marschroute des Fußball-Landesligisten SV Hohenlimburg 1910 für die im Februar startende Rückserie. Die Zehner beendeten die Hinrunde auf Rang acht, blieben als Westfalenliga-Absteiger unter den Erwartungen. Mit 22 Gegentoren konnten die Hohenlimburger zwar die beste Defensive stellen, doch besonders im Angriff haperte es das ein oder andere Mal. Das lag unter anderem an Verletzungspech – die Zehner hatten zeitweise keinen echten Stürmer parat – aber auch an der Chancenverwertung. Dem Sturm-Problem soll jetzt Abhilfe geschaffen werden – mit drei bekannten, hochkarätigen Gesichtern.

Co-Trainer Murat Kaya, der seit Oktober auch als Sportlicher Leiter fungiert, schlug auf dem Transfermarkt zu: Vincenzo Porrello, Antonio Porrello sowie Raffaele Federico kehren zum Kirchenberg zurück. Alle drei trugen bis zum Sommer das Trikot der Löwen – Federico zog es zum Oberligisten TuS Ennepetal, die Porrello-Brüder wechselten zum Westfalenligisten FC Iserlohn. Vincenzo Porrello (28), der zuvor sechs Jahre lang bei den Zehnern spielte, ist ein klassischer „Neuner“, während Federico als „Zehner“ im offensiven Mittelfeld oder auch als Stürmer am besten aufgehoben ist.

Antonio Porrello (24) ist ein offensiv ausgerichteter Mittelfeldakteur. Natürlich fragt man sich jetzt, warum die drei Kicker mitten in der Saison in puncto Spielklasse einen Schritt zurückmachen wollen. „Raffaele hat sich mehr Spielminuten gewünscht, das ist meine Vermutung. Er wollte wieder Spaß am Fußball haben. Er hatte auch Angebote von anderen Vereinen, die er direkt abgelehnt hat. Er wollte unbedingt nach Hohenlimburg. Wir freuen uns, dass er zurückkommt“, sagte Murat Kaya über den 24-jährigen Italiener, der in Ennepetal in der Hinrunde auf lediglich 169 Spielminuten kam.

Aus der Startelf verdrängt

Vincenzo Porrello wurde laut Kaya in Iserlohn als Starter im Sturm verpflichtet, doch einen Monat später, kurz vor Saisonbeginn, holten die Iserlohner Torjäger Kingsley Nweke zurück ins Hembergstadion, der Porrello verdrängte. Vincenzo Porrello erzielte während seiner ersten beiden Einsätze gegen Hordel und Westfalia Herne sogar drei Treffer, spielte danach in der Startelf von Trainer Maximilian Borchmann aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Bruder Antonio kam während der Hinrunde auf zehn Einsätze.

Der Abschied der Porrello-Brüder war damals kein runder. Eigentlich waren beide für die Landesliga-Saison eingeplant, ehe der FC Iserlohn an die Tür klopfte. Das stieß damals bei den Zehnern auf Unmut. „So einfach war das natürlich nicht, wenn uns jemand nach dem Abstieg verlässt. Das war damals für uns enttäuschend. Aber wir waren regelmäßig in Kontakt. Jetzt haben sich die beiden entschieden, wieder für uns zu spielen“, so Murat Kaya, der die Transfers zunächst mit dem Mannschaftsrat besprach. „Ich habe intern mit den Säulen des Teams gesprochen und mich ausgetauscht. Wir haben das durchgesprochen und am Ende waren alle dafür. Das sind gute Jungs, die bringen Qualität mit. Und charakterlich sind die 1A. Der Vorstand war auch voll involviert.“

Die Zehner gehen mit 19 Feldspielern im Kader in die Rückrundenvorbereitung. Insbesondere im Angriff, bis dato die Schwäche der Zehner, gibt es durch die Neuzugänge jetzt einen echten Konkurrenzkampf. „Vorne im Sturm, wo unsere Probleme waren, haben wir jetzt drei Granaten dazubekommen. Auf jeder Position sind wir jetzt vorne doppelt besetzt“, schildert Murat Kaya. Mit Beyar Suleyman und Almin Hodza sind die Hohenlimburger auf den Außenbahnen sehr gut besetzt, auch Raffaele Federico kann außen spielen. Zusammen mit den Porrello-Brüdern sollten die Zehner – mindestens auf dem Papier – auch wieder eine starke Mitte haben. „In der Vorbereitung werden wir sehen, wo wir stehen. Jeder muss seine Leistung abliefern. Alle können wir nicht aufstellen“, so Murat Kaya.

Möglichst viele Punkte holen

Die Hohenlimburger wollen in der Rückserie oben angreifen. Das kann man aus den drei Transfers ablesen, aber auch Murat Kaya nimmt kein Blatt vor den Mund: „Wir hoffen, dass die Jungs vorne zünden. Das muss aber als Team gelingen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und nicht um die goldene Ananas spielen.“

Bericht: Fabian Sommer WP