Im ersten Landesliga-Derby der neuen Saison gibt es einen frühen Jubel und zwei Trainer kommen zu unterschiedlichen Analysen. Mit Fotostrecke.
Der erste Jubel nach 33 Sekunden, aggressive Zweikämpfe und zwei Trainer, die sich am Ende uneinig über die Chancenverteilung sind: Das erste Hagener Landesliga-Derby der Saison 2022/23 erhitzte die Gemüter, fand am Ende aber einen verdienten Sieger: Der SV Hohenlimburg 10 setzte sich beim SC Berchum/Garenfeld mit 3:1 (1:1) durch – und ist damit zumindest vorübergehend der neue Spitzenreiter der Staffel 3.
„Unterm Strich war das ein hochverdienter Sieg, die Torchancen waren auf unserer Seite“, sagte Zehner-Trainer Marco Polo im Anschluss. In der Halbzeit musste er allerdings noch einmal eine deutliche Ansprache halten: „Wir hatten eine kurze Phase, in der wir nicht sauber agiert haben und die Abstände zu groß waren. Das haben wir auch in der Halbzeit angesprochen und es danach viel besser gemacht.“
Kritik am Schiedsrichter
Etwas anderes sah Garenfelds Trainer Fabian Kampmann die Partie: „Die Jungs haben sich reingehängt, ich kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie nicht gekämpft haben. Vom Chancenverhältnis her waren wir klar im Plus, aber wir waren mit unseren Chancen fahrlässig.“ Darüber hinaus haderte Kampmann auch mit dem Unparteiischen Martin Gratzla: „Einer war auf dem Platz sehr schwach und das war kein Spieler. Der Schiedsrichter hatte einige spannende Entscheidungen.“
Bereits nach 33 Sekunden gingen Jubelschreie durchs Garenfelder Waldstadion. Aus einer Pressing-Aktion heraus erzielte Tim Sommerhage die 1:0-Führung für die Platzherren. Während der ersten Viertelstunde sahen die etwa 280 Zuschauer im Waldstadion eine offene Begegnung. Garenfelds Patrick Borchert hatte in der zehnten Minute eine gute Chance, als er im Zuge eines Konters schnurstracks auf das Zehner-Tor marschierte, den Ball aus 16 Metern Entfernung allerdings knapp neben den rechten Pfosten setzte.
Glänzende Parade von Hollmann
Die erste hochkarätige Chance für die Gäste aus Hohenlimburg gab es in der 18. Minute. Eine Flanke von Samet Davulcu wollte Tim Eickelmann am zweiten Pfosten freistehend in die Ecke schieben, doch SC-Schlussmann Dominik Hollmann parierte glänzend.
Kurz danach dann der Ausgleich für die Gäste: Kapitän Danilo Labarile schlenzte den Ball nach einem Treistoß von der linken Strafraumgrenze – fast von der Grundlinie – an den hinteren Innenpfosten: 1:1-Ausgleich (25.). Labarile ließ es sich nicht nehmen, mit einem provokanten Jubelsturm in Richtung Garenfelder Ersatzbank zu laufen. Schon in der 34. Minute hätte der Zehner-Kapitän fast für den Führungstreffer gesorgt, traf allerdings bei einem erneuten Freistoß nur die Latte. Dem Freistoß ging ein Foul von Jerome Nickel an Hohenlimburgs Almin Hodza voraus, bei dem der SC-Stürmer Glück hatte, dass Schiedsrichter Gratzla nicht die Rote Karte zückte.
Nach der Halbzeit macht dann Beyar Suleyman die 2:1-Führung (36.) für die Zehner perfekt. Nach einem Konter rutschte eine Hereingabe von rechts durch den gesamten Garenfelder Strafraum – direkt vor die Füße von Suleyman. Dieser schloss routiniert in die untere rechte Ecke. Auch mit der Führung schalteten die Hohenlimburger keinen Gang zurück und dominierten das Spielgeschehen. Die Garenfelder liefen zwar immer wieder an, doch wirklich gefährlich wurden sie nur selten. Etwa als Jerome Nickel in der 62. Minute an Zehner-Keeper Jonas Schilling scheiterte.
Doppelpack von Suleyman
Den 3:1-Endstand markierte Suleyman mit seinem zweiten Tor: Eine Flanke von Rechtsverteidiger Samet Davulcu nahm er im Berchumer Strafraum an, ließ Bruno Falcone stehen und traf aus zwölf Metern (81.). „Da hat Hohenlimburg dann auch die Qualität. Die kontern zweimal und die sind beide drin“, sagte Garenfelds Trainer Fabian Kampmann im Anschluss, nachdem seine Mannschaft mit gesenktem Kopf den Schlusspfiff vernommen hatte.
Nach dem dritten Spieltag wartet der Sportlcub noch immer auf seinen ersten Sieg, während die Hohenlimburger an der Tabellenspitze stehen.
+++Aufstellung+++
SC Berchum/Garenfeld: Hollmann; Ryschka (59. Falcone), Bojku (62. Bojku), Röhrig, Borchert, Roszak, Sommerhage, Kulczycki, Deuerling, Schmidt (46. Rüster), Nickel (67. Boulaayoun).
SV Hohenlimburg: Schilling; Samet Davulcu (88. Boussalham), Ropiak, Höltke, Rovcanin (56. Saffet Davulcu), Eickelmann (67. Eickelmann), Suleyman, Hodza (75. Delker), Schakat, Ulusoy, Labarile (86. Mammadkarimov).
Bericht + Fotos : Fabian Sommer WP