In der dritten Mannschaft des SV Hohenlimburg entsteht eine Kulttruppe. Ehrgeiz an der Theke und auf dem Platz.

Als im November des vergangenen Jahres die Coronaregeln für die Teilnahme an Amateur-Fußballspielen verschärft wurden, musste die „Dritte“ des SV Hohenlimburgkurzerhand den Spielbetrieb einstellen und ihr Team aus der Fußball-Kreisliga B zurückziehen. Die Impfquote bei den Zehnern war zu niedrig, um genügend Aktive zu stellen. In der kommenden Saison soll es in der Kreisliga C ein Comeback geben. Doch neben einigen Akteuren der ursprünglichen „Dritten“ wird eine alte Jugendmannschaft der Zehner mit Spielern wie Luigi Morelli, Dennis Zuhmann – der aktuell beim Landesligisten SC Berchum/Garenfeld spielt – und Onur Turan auf dem Platz stehen. Letzterer sprach mit uns im Interview über die „Wiederbelebung“ der alten Mitspieler.

Herr Turan, wie kam es zu der Idee, noch einmal mit der ehemaligen Jugendtruppe in der Kreisliga C an den Start zu gehen?

Onur Turan Den Grundgedanken hatten wir immer wieder mal. Zu einigen der Jungs wie Luigi Morelli oder Tobias Hekel habe ich nach wie vor sehr guten Kontakt. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Aber auch zu allen anderen hat man den Draht nie wirklich verloren, auch wenn jeder irgendwann seinen eigenen Weg ging.

Den Grundstein jedoch legte hier Efe Ilbay, welcher seitens der Zehner gefragt wurde, ob er nicht noch mal die Dritte auf die Beine stellen will. Als er zunächst Luigi Morelli und mir davon erzählte, war eigentlich schnell klar – jetzt, oder nie! Somit kam der Ball ins Rollen.

Kam nur der SV Hohenlimburg 1910 infrage – zurück zu den Wurzeln?

Es gab tatsächlich auch Anfragen von anderen Vereinen, jedoch war für uns schnell klar: Hohenlimburg ist unser Zuhause. Abgesehen von der sportlichen Herausforderung stimmt auch einfach das Komplettpaket am Kirchenberg. Die Anlage, der „Zehner Treff“ und auch einfach die Gemeinschaft.

Welche ehemaligen Mitspieler sind mit von der Partie?

Mit Luigi Morelli, Marvin Schwarzer, Basti Hesse, Dennis und Daniel Zuhmann, Dennis Westhölter, Devin Kunze, Tobias Hekel, Ridvan Kaya, Edin Kahrimanovic und meiner Wenigkeit haben wir einige von den alten Rabauken zusammenkratzen können, was mich persönlich sehr glücklich macht, da auch viele von den Jungs noch locker zwei, drei Klassen höher spielen könnten. zusätzlich stoßen noch fünf ehemalige Akteure der dritten Mannschaft und noch der ein oder andere aktive Fußballer wie zum Beispiel Christopher Conrad und Akin Kalac dazu, aber ich möchte noch nicht zu viel verraten.

Das ist ja von der Qualität her schon eine gestandene Kreisliga-A-Truppe…

Bis dahin haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Natürlich bin ich froh darüber, dass wir nicht nur menschlich super Typen dabeihaben, sondern gleichzeitig auch grandiose Kicker. Aber bis zum Sommer und der damit verbunden Saisonvorbereitung haben wir noch ein wenig Zeit. Fakt ist, dass für uns der Spaß und die Gemeinschaft im Vordergrund steht.

Sind die Ambitionen denn groß? Oder wird das auch den Charakter einer Thekenmannschaft haben?

Man muss kein Geheimnis draus machen, dass wir auch Potenzial haben für mehr. Mir, aber auch den andern Jungs ist wichtig, dass wir das mir der richtigen Ernsthaftigkeit angehen. Wir sind Hohenlimburger Jungs, vertreten den SV Hohenlimburg 1910 und werden auch dementsprechend auftreten. Aber an der Theke werden wir natürlich genauso Gas geben. Zwei bis zwölf Bierchen kann man an einem sonnigen Sonntag einplanen.

Wird es einen festen Trainer geben?

Wir werden mit Efe Yalcin Ilbay jemanden an der Linie stehen haben, der bereits damals die vierte Mannschaft gecoacht hat. Darüber hinaus werde ich mehr den Spielertrainer machen, also vielleicht auch mal 90 Minuten nur am Rand stehen und mit Devin Kunze haben wir einen ehemaligen Kicker mit Trainererfahrung bei den Zehner-Damen. Darüber hinaus hat sich Volker Zuhmann – unser ehemaliger Jugendtrainer -, sofort bereit erklärt, einzuspringen, falls nötig. Also es wird immer jemanden geben, der die Jungs zusammenfalten kann, dafür ist gesorgt (lacht).

 

Bericht: Fabian Sommer

Foto: Michael Kleinrensing