Gegen Spitzenreiter TuS Bövinghausen ist SV Hohenlimburg 10 chancenlos und muss sich mit 0:7 geschlagen geben. Eine Aktion verärgert Torwart Klur

Es gibt Tage, an denen muss man neidlos anerkennen, dass man unterlegen und der Gegner mindestens eine Klasse besser war. Solch einen Tag erlebte Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 10. Die Mannschaft von Trainer Michael Erzen unterlag dem hoch favorisierten Spitzenreiter TuS Bövinghausen 04 im heimischen Erich-Berlet-Stadion mit 0:7 (0:5).

Bövinghausen spielt in eigener Liga

Erzen beschrieb die Partie im Vorfeld „wie ein Pokalspiel gegen einen höherklassigen Gegner“, und spiegelte es auch der Spielverlauf wider. In der ersten Halbzeit ließen die Gäste aus dem Dortmunder Norden ihre gesamte individuelle Klasse aufblitzen. „Wir haben fußballerisch eigentlich gut mitgehalten, aber waren in den Zweikämpfen nicht da, wo wir sein sollten. Wir haben die spielen lassen und wenn man das gegen solch eine Mannschaft zulässt, dann macht man selbst Fehler und die spielen sich in einen Rausch“, sagte Michael Erzen unmittelbar nach dem Abpfiff.

Nach der Pause hätte sein Team „das Spiel besser angenommen“ und auch „die ein oder andere Chance“ gehabt. Doch „war das ein Spiel gegen den Tabellenführer, der seiner Rolle gerecht wird.“

TuS-Trainer lobt sein Team

Bövinghausens Trainer Sebastian Tyrala war zufrieden mit seinem Team: „Die erste Chance hatte Hohenlimburg. Wenn die den machen, glaube ich zwar nicht, dass wir verlieren, aber vielleicht läuft das ein bisschen anders. Am Ende haben die Jungs das gut gemacht, schöne Tore herausgespielt und nach der Pause haben wir etwas Fahrt rausgenommen.“

Aufseiten der Dortmunder wurde der ehemalige Bundesliga-Profi Kevin Großkreutz zur Halbzeit ausgewechselt. „Er hat seit Wochen Probleme am Oberschenkel. Da wir jetzt zwei schwere Spiele gegen Brünninghausen und Wanne-Eickel vor der Brust haben, wollten wir das vorsichtig angehen“, wollte Tyrala bei seinem Leistungsträger kein Risiko eingehen. Die Dortmunder haben einen großen Schritt in Richtung Oberliga-Aufstieg getan, denn der Zweite DSC Wanne-Eickel unterlag gegen den SV Sodingen.

Erkaya vergibt erste Torchance

Doch wie Tyrala sagte, hatten die Zehner die erste Chance der Partie. In der dritten Spielminute zog Yalcin Erkaya frei stehend aus zehn Metern Torentfernung ab, traf allerdings nur TuS-Torhüter Ricardo Seifried. Nach acht Minuten ließ der überragend aufspielende TuS-Akteur Ilias Anan seine Qualität aufblitzen, als er einen Stellungsfehler der Gastgeber ausnutzte und den Ball von halbrechts zum 1:0 in die linke obere Ecke schlenzte.

Nur zwei Minuten später erhöhte Bövinghausen auf 2:0. Anan spielte einen perfekten diagonalen Ball in den Lauf von Kapitän Sebastian Mützel, der SV-Schlussmann Alexander Klur aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Auf 3:0 erhöhte Stürmer Marko Onucka per Kopf nach Flanke von Alexandar Gjorgjievski (18.). Yalcin Erkaya hätte auf 1:3 verkürzen können, doch er bekam nicht genügend Druck hinter den Ball (38.). Wenig später erhöhten die Dortmunder bereits auf 4:0. Elmin Heric schnappte sich etwa 20 Meter vor dem Hohenlimburger Gehäuse den Ball, ließ zwei Verteidiger parallel zur Torlinie aussteigen und zog dann ab – unhaltbar für Alexander Klur.

Zehner-Torwart fühlt sich vorgeführt

Letzterer fühlte sich beim 0:5 vom Unparteiischen Martin Pier vorgeführt. Bei einem Freistoß der Gäste rechnete Klur fest mit einer Freigabe durch den Schiedsrichter und ging zum Torpfosten, um die Mauer zu stellen. Doch plötzlich führte Maurice Rene Haar den Freistoß aus und traf ins leere Tor – Martin Pier gab den Treffer (42.).

Nach der Pause plätscherte die Begegnung vor sich hin. Aufseiten der Zehner kamen David Bernsdorf (60. / 68.) und Danilo Labarile zu Torgelegenheiten, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Elmin Heric machte für Bövinghausen das halbe Dutzend voll. Eyüp Cosgun markierte den 7:0-Endstand (83./ 90.).

 

Bericht: Fabian Sommer
Fotos: Michael Kleinrensing