Yalcin Erkaya kommt zum SV Hohenlimburg 10. Er erzählt, was er sich von den Zehnern erhofft – und warum er zuletzt so häufig den Verein wechselte.

Zuletzt ist er gut rumgekommen, das kann Yalcin Erkaya (34) nicht leugnen. Der Fußballer, der in der U19 für Borussia Dortmund auflief, war im Sommer 2020 noch für dieSpVg. Hagen 11 aktiv, bevor er diese in Richtung TSK Hohenlimburg verließ, nur um sich wenige Monate später dem VfL Kemminghausen anzuschließen.

Nun gab Westfalenligisten SV Hohenlimburg 10 die Verpflichtung des Mittelfeldspielers bekannt. „Bei Hagen 11 musste ich kürzer treten, weil ich eine Umschulung zum Elektriker angefangen habe. Zeitlich war es nicht mehr machbar für mich“, erklärt Erkaya. Als der damalige Bezirksligist TSK Hohenlimburg davon erfuhr, habe dieser den Kontakt zum Hagener Fußballer gesucht. „Sie hatten große Pläne und wollten viel bewegen“, schildert Erkaya seien ersten Eindruck. Doch was folgte war ernüchternd: „Wir hatten im Training nur vier oder fünf Leute da. Mir ist dann klar geworden, dass ich da schnell wieder weg muss.“

Kontakte aus der Zeit bei Borussia Dortmund

Über Kontakte aus seiner Zeit bei Borussia Dortmund wurde er auf den VfL Kemminghausen aufmerksam. Der Dortmunder Club ist in der Bezirksliga aktiv. Doch auch dort sollte Erkaya nicht lange bleiben. Vor der Winterpause kam dann das Angebot der Zehner. Doch wollte der Hagener nicht eigentlich kürzertreten? „Schon, aber ich habe den ersten Teil meiner Zwischenprüfung sehr gut bestanden, so dass ich mir um den zweiten Teil im Mai keine Sorgen mehr mache.“

Und auch der eigene Ehrgeiz brachte ihn dazu, wieder aktiver zu werden: „Die Lust und der Wille drängen einen dann doch, wieder mehr zu machen.“ Schon 2009 spielte Erkaya für die Hohenlimburger und hat aus dieser Zeit noch Kontakte übrig behalten. Ein Grund mehr für ihn, den Weg zurück an den Kirchenberg zu nehmen, als die Anfrage vom Sportlichen Leiter der Zehner, Oktay Özkaya, eintraf: „Als Oktay anfragte, musste ich gar nicht lange überlegen. Ich freue mich sehr.“ Und der erste Eindruck zum Trainingsauftakt bestärkte das positive Bild noch einmal: „Es war super und hat richtig viel Spaß gemacht und Michael Erzen ist ein wirklich überragender Trainer.

Doch ist ein Unterschied zuletzt in der Bezirksliga zu spielen und nun wieder in der Westfalenliga? Wenn es nach dem 34-Jährigen geht kein Problem: „Die Unterschiede sind in diesen unteren Ligen gar nicht allzu groß, da mache ich mir keine Sorgen.“

An Corona erkrankt

Mit ganz anderen Dingen hatte der Hagener zuletzt zu kämpfen: Er erkrankte an Corona. Drei Wochen lang sei es ihm schlecht gegangen, inzwischen hat er sich wieder erholt – und soll dem Westfalenliga-Team vor allem mit seiner Erfahrung helfen. Momentan stehen die Hohenlimburger auf dem elften Tabellenplatz. Wenn es nach Erkaya geht viel zu weit hinten: „Ich habe mir die Mannschaft angesehen. Es ist eine gute Truppe, die spielerisch und charakterlich top ist. Da waren einige sehr enge Spiele dabei, die auch andersrum hätten ausgehen können. Mit ein wenig mehr Glück in der bisherigen Saison würden sie deutlich weiter oben stehen.“

Hat Erkaya am Kirchenberg nun einen Verein gefunden, bei dem er etwas länger bleiben kann? „Von meiner Seite aus gerne“, sagt er mit einem Schmunzeln, ergänzt aber: „Aber das entscheidet am Ende der Verein. Man kann heutzutage gar nicht mehr sagen, dass man vier oder fünf Jahre in einer Mannschaft bleibt, Strukturen verändern sich ja immer mal wieder.“

 

Bericht: Linda Sonnenberg WP