Der SV Hohenlimburg 10 verliert gegen Wanne mit 1:2, hält aber lange Zeit mit und ist am Ende zufrieden mit dem Saisonausklang.
„Es war alles super. Ein Heimspiel, das Wetter, eine gute Leistung.“ Marco Polo, Trainer des SV Hohenlimburg 10, war zufrieden mit dem letzten Landesliga-Spieltag seiner Mannschaft. Nur das Ergebnis hätte aus Sicht des Zehner-Coaches den Tag abgerundet – mit 1:2 (0:0) mussten sich die Gastgeber gegen den SV Wanne 1911 geschlagen geben.
Für die Gäste aus Herne ging es am letzten Spieltag um nicht weniger als den Aufstieg. Als Tabellendritter mit nur einem Punkt Rückstand auf das Führungsduo, war der Traum von der Westfalenliga am letzten Spieltag für drei Mannschaften zum Greifen nahe. Die Hohenlimburger hatten immerhin noch den vierten Tabellenplatz als Ziel ausgegeben.
Für welche Mannschaft es um mehr ging, das merkte man vor allem in der Anfangsphase: Die Hausherren brauchten einen Moment, um sich an die offensive Gangart der Gäste zu gewöhnen, doch nach dem ersten Schock erwachten auch die Zehner langsam. Nach einem starken Ballgewinn von Samet Davulcu legte der Hohenlimburger den Ball auf die linke Seite zu Antonio Porrello ab, der den ersten Torschuss für die Hausherren abgab (31.). Auf der Gegenseite war es Ali Al Hussein, der gleich zweimal den Führungstreffer für den Tabellendritten auf dem Fuß hatte. Doch der junge Hohenlimburger Torwart Kyriakidis war beide Male (32./35.) zur Stelle und hielt das 0:0 fest. Torlos ging es in die Halbzeit.
Eingewechselter Porrello trifft
Erst in der zweiten Hälfte sollten die Treffer fallen. Der eingewechselte Vincenzo Porrello fackelte in der 55. Minute nicht lange. Nach einer Hereingabe von rechts stand der Stürmer im Sechzehner goldrichtig, legte sich den Ball kurz zurecht und zog an der Abwehr und Torwart Maximilian Maiwald vorbei in die rechte untere Ecke ab. Aber der Schock des SV Wanne hielt nur kurz.
Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld nahm Fynn Broos den Ball über die rechte Seite gut mit, legte auf Steven Schulz ab, der aus zehn Metern nur noch den Fuß hinhalten musste – 1:1-Ausgleich (64.). Und man merkte, dass bei den Hausherren allmählich die Kräfte schwanden, während sich bei den Hernern der breitere Kader auszahlte. Toni Petrovic traf in der 76. Minute zum Endstand. Aus 15 Metern zog der Mittelfeldakteur ab. Jubel gab es nach dem Abpfiff allerdings nicht. Schon während der Partie waren die Ergebnisse von den anderen Plätzen an die Spieler herangedrungen, für den Aufstieg reichte es nicht.
Letztes Spiel als Zehner-Coach
Für Zehner-Trainer Marco Polo war es die letzte Partie an der Seitenlinie. Ein besonders emotionaler Spieltag für den sonst abgeklärten Coach? „Es war ein weinendes und ein lachendes Auge dabei. Es war eine intensive Zeit, die Jungs sind mir ans Herz gewachsen“, gab Polo zu. Mit Blick auf das Spiel befand er: „Da war mehr für uns drin. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt.“
Besonders erfreulich aus Zehner-Sicht: In der 77. Spielminute feierte Sven Höltke sein Comeback. Nachdem sich der Linksverteidiger im Oktober Kreuzband, Innenmeniskus, Außenmeniskus, Innenband und äußeres Band riss, folgte eine lange Verletzungspause. Doch am letzten Spieltag wollte er es sich nicht nehmen lassen, noch einmal mit seiner Mannschaft aufzulaufen. Und das, obwohl Trainer Marco Polo noch Zweifel hegte: „Aber er hat gesagt, dass eine Viertelstunde drin ist und wollte unbedingt.“
Höltke zeigte gleich, dass ihn die schlimme Verletzung nicht hemmte – im Gegenteil. „Als ich gesehen habe, wie er in den einen Zweikampf gleich wieder voll eingestiegen ist, dachte ich nur: Das kann doch nicht sein Ernst sein!“, sagte Polo mit einem Schmunzeln im Gesicht und ergänzte: „Angst hat er auf jeden Fall nicht.“
SV Hohenlimburg 10: Kyriakidis; Samet Davulcu, Kauer-
mann, Ropiak, Schikora
(77. Höltke), Federico, Saffet
Davulcu, Antonio Porrello
(46. Labarile), Hodza, Schakat (46. Vincenzo Porrello), Ulusoy (76. Münch).
Torschützen: 1:0 Vincenzo Porrello (55.), 1:1 Steven Schulz (64.), 1:2 Toni Petkovic (77.).
Bericht: Linda Sonnenberg WP
Foto: Fabian Sommer WP
