In der Fußball-Landesliga tut sich der SV Hohenlimburg 10 weiter schwer. Warum die Zehner trotz Überlegenheit kein Tor zustande bringen.

In der Fußball-Landesliga kommt der SV Hohenlimburg 10 als Absteiger aus der Westfalenliga auswärts offenbar besser zurecht als daheim. Denn im Erich-Berlet-Stadion kassierte das Team um Trainer Marco Polo mit einem ärgerlichen 0:2 (0:1) gegen SuS Kaiserau bereits die dritte Niederlage.

Dabei entwickelte sich eine Partie meist in eine Richtung. Bei gefühlten 80 bis 90 Prozent Ballbesitz belagerten die feldüberlegenen Zehner den Gegner in dessen Hälfte, waren dabei aber nicht zwingend genug. So spannte man den Großteil der 130 Zuschauern zunehmend auf die Folter.

Wie im letzten Heimspiel

Die Elf aus Kaiserau stand tief und wehrte die zielstrebigen Bemühungen der Gastgeber relativ humorlos ab. „Das war ähnlich wie im letzten Heimspiel“, so Marco Polo. Der Gegner lauerte quasi nur auf Konter.

Und so kam es, wie es (im Fußball oft) kommen musste. Eine Standardsituation führte zum überraschenden 0:1 (26.) durch Niklas Wagner. Die Gästeführung stellte den Spielverlauf in Hohenlimburg damit völlig auf den Kopf.

Jonas Schilling verhindert höheren Rückstand

Auch nach dem Seitenwechsel fingen die dicht gestaffelten Gäste die Zehner schon zehn Meter hinter der Mittellinie ab. Letztendlich fehlte den Gastgebern aber auch die nötige Kaltschnäuzigkeit.

Kaiserau hingegen setzte Akzente: SV-Keeper Jonas Schilling musste eine Doppel-Großchance der effektiven Gäste verhindern und hielt damit die Platzherren weiterhin im Spiel. Die größte Chance zum Ausgleich bot sich den Hohenlimburgern, die den Druck noch einmal erhöhten, in der 84. Spielminute, als der für Volkan Ablak eingewechselte Farid Mommadkarimov scheiterte. Bei seinem Schuss fehlte jeglicher Druck. So wurde eine hundertprozentige Torchance regelrecht verdaddelt, wobei der Joker hätte zum Helden werden können. Da hatten nicht nur die Hohenlimburger Zuschauer den Torschrei bereits auf den Lippen.

Torhüter geht mit nach vorne

Aber es sollte an diesem Sonntag einfach nicht sein, ein Erfolgserlebnis blieb auch gegen SuS Kaiserau aus. Auch wenn die Gastgeber gegen mauernden Kamener weiterhin alles auf eine Karte setzten und mächtig und zielstrebig auf den erhofften Ausgleichstreffer drückten. Es war vergebliche Mühe. Sogar Keeper Schilling wollte am Ende sein Glück versuchen und rannte mit nach vorn Richtung gegnerischer Strafraum. Aber der Schuss ging letztendlich nach hinten los. Denn zu allem Überfluss setzte SuS Kaiserau in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einmal zu einem Konter an, den Frederik Stöwe schließlich für die Gäste zum umjubelten 0:2-Endstand vollendete.

So verließen die Zehner enttäuscht den Rasen des Erich-Berlet-Stadions. Coach Marco Polo: „Wir haben wesentlich mehr investiert. Daher tut mir es auch besonders leid für die Jungs, dass wir nun mit leeren Händen dastehen und nicht zumindest noch einen Zähler ergattern konnten.“

Auch Co-Trainer Murat Kaya enttäuscht

Nach dieser erneuten Heimniederlage in der Landesliga verliert der SV Hohenlimburg 10 vorerst in der Tabelle den Kontakt nach oben, während SuS Kaiserau seinen vierten Tabellenplatz behaupten konnte. Auch SV-Co-Trainer Murat Kaya war natürlich enttäuscht: „Die Gäste wissen, dass wir spielstark sind und sehen uns nach dem Abstieg aus der Westfalenliga als den Favoriten. Dann machen sie hier den Laden dicht und wirken dabei auch noch effektiv. Dennoch bleiben wir im Hinblick auf das bevorstehende Derby bei Hagen 11 natürlich weiterhin optimistisch.“

Bericht: Jürgen König/ WP

Foto: Michael Kleinrensing / WP