Das Kirchenbergstadion wurde nach Erich Berlet umbenannt. Bei einem Festakt erinnerte der SV Hohenlimburg an einen Förderer des Sports

Für Erich Berlet war es zu Lebzeiten ein Ziel, das Vereinsleben vor Ort zu fördern, insbesondere bei seinem SV Hohenlimburg 1910. Dass der Verein seinen langjährigen Vorsitzenden und Förderer nicht vergisst, sondern sein Erbe in Erinnerung behalten will, bekräftigte ein Festakt vor dem Stadion am Kirchenberg. Dort wurde der neue Name der Sportstätte offiziell verkündet: Ein Schild über dem Eingang heißt die Gäste nun herzlich willkommen im „Erich Berlet Stadion“.

Am Morgen hatten Vertreter des Vorstands vom SV Hohenlimburg 1910 mit einer Kranzniederlegung am Grab dem 2017 verstorbenen Unternehmer Erich Berlet gedacht. Anschließend versammelten sich Familie, Freunde und Weggefährten sowie viele Vertreter aus Politik und Verwaltung vor dem „Erich-Berlet-Stadion“, um die Umbenennung zu zelebrieren.

Bernd Preußner, Vorsitzender des SV Hohenlimburg 1910, gehört zu jenen Akteuren, die vor einem Jahr den Impuls zur Umbenennung des Stadions gegeben haben. Er erinnerte an Erich Berlet als einen Menschen, der es verstand, den wirtschaftlichen Erfolg seines bis heute bekannten Elektromarkts Berlet mit einem sozialen Engagement vor Ort zu verbinden. „Mit der Umbenennung würdigen wir und danken einer Person, die für immer eng mit der Geschichte vom Verein und der Stadt verbunden sein wird.“

Im Juni hatte der Hagener Rat für die Umbenennung des Kirchenbergstadions nach Erich Berlet gestimmt. Die Stadt verzichtet dabei auf eine einst festgelegte Vermarktungspauschale für die Namensrechte von 30.000 Euro pro Jahr. Dass die Umbenennung eine breite politische Mehrheit fand, zeigt für Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz, dass Erich Berlet in seinem Erbe über Grenzen prägte und nachwirkt. „Diese Würdigung soll den Menschen, aber auch seinen Einsatz für Hohenlimburg und den Sport hervorheben.“

Ehrung für die Familie

Bewegend diese Worte und Würdigungen besonders für die Familie von Erich Berlet, von der dem Festakt neben Sohn Peter und Tochter Elke auch fünf Enkel und zwei Urenkel beiwohnten. Für Peter Berlet ist es eine besondere Ehrung seines verstorbenen Vaters. Der habe zwar zu Lebzeiten nicht gerne Lob gehört, „aber im Nachgang hätte ihm die Würdigung gefallen, da bin ich ganz sicher.“ Auch weil das Vereinsleben vor Ort und gerade der SV Hohenlimburg 1910 immer ein besonderes Herzensanliegen von Erich Berlet gewesen sei.

„Für mich war das sehr ergreifend“, sagt dessen Enkel Christian Berlet, der mit seiner Familie aus Münster angereist ist. „Ergreifend und bewegend zu sehen, wie sehr er dem SV Hohenlimburg 1910 verbunden war und wie sehr sein Engagement noch einige Zeit nach seinem Tod gewürdigt wird.“

Und dass diese Würdigung nicht beim Gedächtnis verharrt, sondern auch in die Zukunft weist, das zeigte der abschließende Empfang im nahe gelegenen „Zehner-Treff“. Einer Gastronomie, die von Verein und Sponsoren zuletzt aufwendig erneuert wurde (Photovoltaik auf dem Dach, moderner Veranstaltungsraum) und nun mit einem jungen Ehepaar als Pächtern belebt wird. Vom „Zehner-Treff“ geht der Blick auf das Treiben auf dem Sportplatz am Erich-Berlet-Stadion, wo am Samstag eine neue Generation von Nachwuchsspielern kickte.

Verschiedene Großprojekte angestoßen

Der Geschäftsmann Erich Berlet hat auch in seiner Heimat Akzente gesetzt. Er förderte Projekte vor Ort, plante ein Fitness- und Freizeitzentrum am Kirchenberg, das vom Injoy weiter verfolgt wird. Im Jahr 2014 erwarb er das Grundstück am Langenkamp und wollte dort ein Mehrgenerationenhaus bauen. Heute entsteht dort ein Komplex mit Kita und Wohnraum für Senioren.

Fast 33 Jahre hatte Erich Berlet den Vorsitz der Fußballer vom SV Hohenlimburg 1910 inne. Berlet verstarb im Jahr 2017, wenige Monate nach dem Rücktritt vom Amt.

Zum 110-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2020 blickte der SV Hohenlimburg auf seinen Unterstützer zurück und brachte die Umbenennung ins Rollen.

Bericht; Foto: Marcel Krombusch Fabian Sommer / WP